Hallo UnicornGirl,

natürlich können Verstorbene uns in Träumen begegnen, dies ist für sie eine der einfachsten Art, mit ihren Hinterbliebenen in Kontakt zu treten.

Sie benutzen diese Möglichkeit oft, um quälende Fragen zu beantworten, etwas Unausgesprochenes mitzuteilen oder auch um zu trösten.

Allerdings sind Träume tatsächlich eine natürliche Reinigungsquelle. Alles Unverdaubare und Belastende wird im Traum aufgearbeitet.
Auch die Trauer gehört dazu. Dabei spielt vor allen Dingen eine große Rolle, wie der Verstorbene starb. War es plötzlich und vollkommen unerwartet?
Oder litt er an einer Krankheit und sein Tod war voraussehbar. Wenn jemand stirbt, oder wir die Nachricht erhalten, dass jemand Nahestehendes gestorben ist,
geraten wir erst einmal ein einen Schockzustand. Dies nennt man auch Notbremse der Seele. Anders könnten wir einen Tod nicht verkraften. In dieser Phase
verdrängen wir die Tatsache. Wir glauben nicht daran. Wir wollen Beweise. Wir glauben, es handelt sich um ein Missverständnis oder wir glauben sogar, wir
träumten dies alles nur. Wir wollen unsere Ruhe, niemand soll uns darauf ansprechen. Wir wollen es ganz einfach nicht akzeptieren.

Manche realisieren es erst, nachdem sie den Toten noch einmal gesehen haben, oder bei der Beerdigung, dass dies alles eine bittere Tatsache ist. Erst dann
beginnt der Verarbeitungsprozess. Oft sucht man nach einem Schuldigen. Zum Beispiel: Hättest du nicht besser auf ihn aufpassen können? Warum hast du
in nicht früher ins Krankenhaus gebracht ... Oder man macht sich Selbstvorwürfe: Warum habe ich nicht gemerkt, dass es so schlecht um ihn stand. Warum
war ich nicht mehr für ihn da ...

All dies und vieles mehr gehört zum Verarbeitungsprozess. Jeder geht damit anders um, der eine schreit es heraus, der andere schweigt es in sich hinein.

Wenn du nun von einer verstorbenen Person träumst, die noch nicht sehr lange tot ist, könnte es sich dabei um einen Verarbeitungsprozess handeln. Dies ist,
glaube ich, in deinem Fall wahrscheinlicher. Da du träumst, dass du mit der verstorbenen Person mitgehen solltest. Wenn man mit einem Toten mitgehen soll,
dann macht das Angst. Gute Geister machen dir aber keine Angst, das dürfen sie gar nicht und wenn es jemand Nahestehendes war, will er das auch ganz
sicher nicht. Solche Träume erklären sich damit, dass man, wenn jemand stirbt, selbst viel über das eigene Sterben nachdenkt. Man wird daran erinnert,
dass man irgendwann auch sterben wird und auch daran, wie plötzlich man nicht mehr da sein kann. Sowas spiegelt sich dann häufig in Träumen wider.

Ich hatte solch einen Traum auch einmal. Kurz nach dem Tod meiner Oma träumte ich, dass ich mit meinem damals vierjährigen Sohn bei meiner Oma in
ihrer Wohnung zu Besuch war. Wir aßen gemeinsam mit meinem Opa und meiner Oma Kuchen. Ganz so, wie es vorher immer war. Ich fühlte mich wohl
und dieser Traum machte mir in gar keiner Weise Angst. Plötzlich sagte mein Opa zu meinem kleinen Sohn, dass er jetzt gehen müsse. Nahm ihn an der
Hand, ging mit ihm zur Haustür und verabschiedete sich von ihm. Ich rannte auch zur Haustür und sagte: "Du kannst doch den Kleinen nicht allein vor die
Tür setzen", dabei riss ich die Haustür auf, um den Kleinen wieder rein zu holen. Mittlerweile kam auch meine Oma dazu. Sie meinte freundlich: Der Kleine
darf aber hier nicht sein, es wird Zeit für ihn nach Hause zu gehen." Ich verstand das nicht und wollte auf keinen Fall zulassen, dass mein kleiner Junge
allein nach Hause geht. So sehr die beiden mich auch überreden wollten. Ich hielt meinen Jungen fest an der Hand.

Irgendwann erwachte ich dann endlich aus diesem schrecklichen Traum. Immer noch war ich entsetzt darüber, dass meine Großeltern meinen Sohn vor
die Tür setzten. Auch wenn es nur ein Traum war, ich war richtig sauer auf sie. Erst als ich richtig wach war, realisierte ich, dass es ja nur ein Traum war,
weil meine Großeltern ja beide nicht mehr lebten. Doch ehrlich gesagt, machte dies die Sache für mich noch um einiges schlimmer. Zu dieser Zeit war meine
Gesundheit ziemlich angeschlagen. Ich war also im Traum bei meinen verstorbenen Großeltern, ich sollte bei ihnen bleiben und mein Sohn musste gehen.
Dies bedeutete für mich, dass ich sterben werde und mein Sohn natürlich bei uns Toten nichts zu suchen hatte. Er musste dort weg.

Eine Zeit lang war ich sehr sicher, dass ich bald sterben würde. Aber keine Angst UnicornGirl, du siehst, ich lebe ja noch. Vielleicht war dies wirklich nur ein
Traum, der damals kurz nach dem Tod meiner Oma entstand, weil ich dadurch vermehrt über das Sterben nachdachte. Vielleicht haben meine Großeltern
mir aber auch nur gezeigt, was geschehen würde, wenn ich mich meinem Schicksal (meiner Krankheit) tatenlos ergeben würde. Aber da war noch eine Tatsache:
Ich hielt meinen Sohn fest an der Hand, ich wollte ihn auf keinen Fall allein lassen. Und letztendlich habe ich ihn auch im Traum nicht losgelassen. Ich hatte
also noch eine Wahl. Ich kämpfte mich für meinen Sohn gesund. Das ist jetzt zwanzig Jahre her und ich lebe immer noch.

Vielleicht hast du ja auch Zeiten, in denen es dir nicht gut geht und du das Leben nicht mehr schön findest. Angst vor dem Tod zieht immer Freude für das
Leben nach sich. Vielleicht sollte dies die Bedeutung deines Traumes sein.

Hallo UnicornGirl,

vielleicht wolltest du einfach noch nicht akzeptieren, dass der Verstorbene einfach so weg war. Oder es war wirklich nur ein Verabeitungsprozess,
der dich aus deinem Schockzustand holte, weil jemand plötzlich verstorben ist. Oder, wie ich vorher schon schrieb, die Angst vor dem eigenen
Sterben, die häufig in uns aufkommt, wenn jemand uns verlässt.

So wie du den Traum deiner Mutter beschreibst, sieht das für mich wie eine tatsächliche Verabschiedung aus. Denn ihr Bruder ist ja gestorben.
Dies gibt es häufiger.

Als Traum, der tödlich endete, kann ich den Traum deiner Mutter jetzt nicht sehen. Es gibt Träume, in denen man gewarnt wird, auf sich oder andere
aufzupassen. Die dich vorsichtiger machen und dadurch Unglücke vermieden werden können. Allerdings wird dir kein Traum deinen wirklichen Todestag
zeigen. Wenn, dann ist es nur eine persönliche Intuition, die man vielleicht durch eine schwere Krankheit bekommt, oder wenn man auf dem Sterbebett
liegt, fühlt der Sterbende auch, wann es zu Ende geht. Aber die Geisterwelt wird dir nie sagen, wann du stirbst. Das dürfen Geister gar nicht. Ich weiß
nicht einmal genau, ob sie deinen Todestag kennen. Sie haben auch nicht unser Zeitgefühl.

Nun einmal kurz zu meinen Antworten. Alles, was ich schreibe, schreibe ich aus meinen eigenen Erfahrungen heraus. Was ich über Geister weiß, habe
ich nicht irgendwann einmal über Suchmaschinen erfahren, sondern das sind alles Dinge, die uns damals von der Geisterwelt mitgeteilt wurden, als wir
sie noch aktiv befragt haben. Damals gab es gar keine anderen Möglichkeiten, als die Geister selbst zu befragen.

Was ich sagen will, ist, wir sind nicht allwissend und das würden wir auch nie behaupten. Doch es gibt einige Sachen, die wir durch unsere Erfahrungen
bestätigen können.

Hallo Mundback,

dass Geister uns im Traum besuchen, um uns noch etwas mitzuteilen, kann ich bestätigen.

Jedoch denke ich nicht, dass man stirbt, wenn man im Traum mit einer verstorbenen Person mitgeht.
Dabei kommt es allerdings auf den Traum an. Vielleicht verwechselst du es damit, dass Sterbende
von ihren bereits verstorbenen Angehörigen abgeholt werden. Das allerdings sehe ich nicht einmal
als einen Traum an, das ist für mich Realität.